Die große Chance
Ab 8. Dezember 2024
Das Westbahntheater hat seinen Namen schon vor seiner Gründung erhalten. Es war die Zeit von „Quien ES?!“, als die Suche nach einer geeigneten Spielstätte Protagonist*in und Regisseur*in just ein paar Türen vom Institut für Theater weiter in die Tiefen des Veldidenaparks führte und sie ungeahnte Schätze und Geheimnisse in den Gängen und Hallen des ehemaligen Konsumgebäudes entdeckten. Und siehe da, ein neuer Raum, eine andere Atmosphäre, ein neues Theater.
Anfänglich spartanischer Natur was das Interieur betraf, zog jedoch mit jeder Probe, mit jeder Aufführung die Magie des Theaters ein. Diese glaubte anfänglich auch nur an ein Gastspiel, doch der spontane Bühnenname von Thomas Gassner und Konrad Hochgruber hatte von Anfang an Kraft und Schwung: Westbahntheater!
Mit „Quien ES?!“ ist sozusagen der inoffizielle Start gelungen. Ausverkaufte Vorstellungen rund um den „Zwang ein Cowboy“ zu sein, bescherten dem hungrigen Bühnenbaby schon gute Noten und es dauerte nicht lang, bis der Name Westbahntheater zum fixen Bestandteil der Bühnen in Innsbruck zählte. Zumindest vermutete so mancher, der den Namen „Westbahntheater“ hörte, schon mal dort gewesen zu sein. So oder so ähnlich. Die Magie hat eben viele Gesichter.
Die Bühne selbst wurde im Herbst 2004 und im Frühjahr 2005 für den regulären Theaterbetrieb adaptiert und für die kommenden Produktionen vorbereitet. Das fabriksähnliche Ambiente vermittelt eine direkte Verbindung zum „Spirit“ des Westbahntheaters. Geradlinig, echt, lebensnah und eingelebt. Geschichten finden sich in jeder Ecke des Gebäudes, verspielte Feinheiten mit unrasiertem Gesicht verleiten zum Hadern, Wundern, Fragen, Staunen und auch Gespannt sein. Wie auch immer, das Westbahntheater ist keine „cleane“ Angelegenheit, es darf angekratzt, angestoßen, abgenutzt werden.
Verwendet wird die Bühne neben Eigenproduktionen und Schulbetrieb auch für Gastproduktionen, Konzerte, Ausstellungen und Lesungen. Die Konvergenz darstellender Künste von der Idee bis zur Realisierung aus eigener Kraft gibt dem ganzen Ensemble seine Identität und Motivation. Mit dem Bezug der neuen Räumlichkeiten im Frühjahr 2005 bekommt diese Identität konkrete Formen und neue Koordinaten auf der Entwicklungsachse.
Die Revitalisierung des Veldidenaparks bewirkte nicht nur neues Mauerwerk, funktionierende Klos, strahlende Aluminiumfenster sondern auch ein vitales Publikum. Im historischen Stadtteil Wilten lässt es sich gut künstlern, Gottes Segen ist ja im wahrsten Sinn des Wortes nicht weit gelegen.